Radiologie und Nuklearmedizin Ludwigshafen

Yorckstr. 1,
Lusanum 3.OG
67061 Ludwigshafen

Knochen­szintigraphie

Knochen sind dynamische Gebilde, in denen konstant Stoffwechselprozesse ablaufen. Diese Stoffwechselprozesse sind bei Erkrankungen des Skelettsystems oft erhöht. Mit einer Knochenszintigraphie lässt sich der Knochen-Stoffwechsel darstellen und messen. Hierzu wird dem Patienten eine radioaktiv markierte Substanz verabreicht, die von den Knochen aufgenommen und eingelagert wird. Unsere Praxis verwendet hierzu die Substanz Tc-99m-Phosphonat (Technetium). Da nur geringe Mengen an Tc-99m-Phosphonat für die Untersuchung eingesetzt werden, ist die radioaktive Strahlung nicht besonders hoch und meist geringer als bei einer CT-Untersuchung.

Knochen, die krankhaft verändert sind und deshalb über einen hohen Stoffwechsel verfügen, lagern diese Substanz besonders intensiv ein. Die von Tc-99m-Phosphonat freigegebene Strahlung wird außerhalb des Körpers durch eine Gammakamera aufgezeichnet und ermöglicht es, Erkrankungen des Knochensystems zu identifizieren.
 

Generell ist eine Knochenszintigraphie bei Erkrankungen sinnvoll oder notwendig, die den Knochenstoffwechsel verändern bzw. erhöhen wie z. B.:

  • Verschleißerkrankungen (Arthrose)
  • Entzündungen der Knochen und Gelenke (Rheuma, Synovialitis)
  • Durchblutungsstörungen der Knochen (Osteonekrosen)
  • Heilungsstörungen nach Brüchen, Gelenkprotheseneinsetzung, Prothesenlockerung oder nach sonstigen Operationen an Knochen
  • unklare Knochenschmerzen
  • Schmerzen, die nach Verletzung ohne direkten Bruchnachweis im Röntgenbild weiterbestehen
  • Knochentumoren oder tumorähnliche Veränderungen an Knochen
  • Auffindung von tumorverdächtigen Knochenprozessen (Knochenmetastasen) in Ganzkörpertechnik
  • Nachsorge bei bösartigen Erkrankungen, die zu Knochenmetastasen führen können

Um festzustellen, ob eine Knochenentzündung, Gelenkhautentzündung oder Endoprothesenlockerung vorliegt, werden zusätzlich vorab zwei Untersuchungsschritte durchgeführt, sodass die verstärkte Durchblutung einer verdächtigen Region besser analysiert werden kann.

Zu dieser Untersuchung muss der Patient nicht nüchtern erscheinen. Er sollte vorher außerdem ausreichend getrunken haben.

Nachdem der Patient einen radioaktiv markierten Phosphatkomplex in eine Vene injiziert bekommen hat, muss er mindestens zwei Stunden warten, damit sich genügend Aktivität in den Knochen angereichert hat. Diese Aktivität kann dann mit der Gammakamera abgebildet werden. In der Wartezeit soll der Patient mindestens 0,5-1l Wasser trinken, um möglichst viel von dem nicht im Knochen angereicherten radioaktiven Material wieder über die Nieren auszuscheiden. Kurz vor Beginn der Untersuchung wird der Patient nochmals zur Blasenentleerung zur Toilette gebeten.

Die szintigraphischen Aufnahmen werden meist in Rückenlage angefertigt. Eine Gammakamera nimmt den ganzen Körper gleichzeitig von vorne und von hinten auf. Gegebenenfalls werden noch zusätzliche SPECT-Aufnahmen angefertigt, bei denen die Gammakamera bestimmte Körperabschnitte umkreist.

Die gesamte Untersuchung dauert je nach Zusatzaufwand bis zu 5 Stunden. In der Wartezeit (ca. 3 Stunden) steht es dem Patienten frei, die Praxis zu verlassen.

Die Kostenübernahme der Knochenszintigraphie erfolgt durch alle Krankenkassen.

Video: SPECT-Aufnahme des Beckens einer Knochenszintigraphie

Bild: Aufnahme einer Knochenszintigraphie