Nierenszintigraphie
Die Nierenszintigraphie ist eine nuklearmedizinische Untersuchung, mit deren Hilfe die Nierenfunktion bestimmt werden kann. Dazu wird den Patienten ein schwach radioaktiver Stoff verabreicht, der sehr schnell über die Nieren wieder ausgeschieden wird. Unsere Praxis verwendet dazu das Radiopharmakon Tc-99m (Mag3 = Mercaptylacetyltriglycine). Die Intensität der Gamma-Strahlung, die im Bereich der Nieren und des harnleitenden Systems gemessen werden kann, gibt dem Nuklearmediziner dann Aufschluss über die Funktion der Nieren. Die Strahlenexposition für den Patienten ist extrem gering und entspricht etwa einer normalen Röntgenaufnahme.
Eine Nierenszintigraphie ist notwendig,...
- zur Abklärung von Bluthochdruck, der von den Nieren verursacht werden kann
- zur Analyse der Funktion jeder einzelnen Niere
- zur Analyse der Gesamtfunktion der Nieren bei Erkrankungen wie Schrumpfnieren, Nierenfehllage mit oder ohne Harnabflussbehinderung, Störungen im Abfluss der Harnleiter mit Rückfluss (Reflux) oder Aufstau (z.B. Abflussbehinderung durch Tumor)
- zur Erfolgskontrolle nach Operationen der Harnwege
- zur Funktionsanalyse einer Transplantatniere
- nach Nierenverletzungen
- vor gewissen Operationen wie z. B. Harnleiteroperationen, Nierenoperationen und -karzinomen
- zur Abschätzung einer Niereninsuffizienz
Der Patient sollte am Abend vor der Untersuchung ca. 2 Liter und am Morgen der Untersuchung noch einmal mindestens 1 Liter Flüssigkeit trinken.
Zu dieser Untersuchung muss der Patient nicht nüchtern sein – es sei denn, die Untersuchung dient der Bluthochdruckabklärung.
Falls die Untersuchung zur Abklärung von Bluthochdruck durchgeführt wird, müssen am Untersuchungstag alle Blutdruckmedikamente weggelassen werden. Nach der Untersuchung können sie dann wieder eingenommen werden.
In solch einem Fall fragen Sie bitte bei Terminvereinbarung in unserer Praxis noch einmal genau nach, ob Sie nüchtern erscheinen müssen. Außerdem halten Sie bitte wegen der Einnahme Ihrer Medikamente vorher Rücksprache mit uns.
Dem Patienten wird eine radioaktiv markierte Substanz (Mag3) in eine Vene injiziert. Danach wird der Patient im Liegen mit der Gammakamera untersucht. Dabei wird die Gammastrahlung innerhalb der Nieren und des harnleitenden Systems gemessen. Dies dauert etwa 25 Minuten. Eventuell werden anschließend noch Einzelaufnahmen der Harnwege oder der Nieren vorgenommen (zusätzliche Dauer ca. ½ bis 1 Stunde).
Die Kostenübernahme der Nierenszintigraphie erfolgt durch alle Krankenkassen.
Bild: Darstellung einer Nierenfunktionsszintigraphie